In der Nähe von Roussillon und Rustrel liegt ein echter Geheimtipp: die Mines de Bruoux in Gargas.
Eine Besichtigung des ehemaligen Ockerstollens ist beeindruckend. Auf einer äußerst informativen geführten Tour (unbedingt vorher reservieren) erleben wir die Ockerminen, die einst ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region waren.
Zwischen 1880 und 1950 entstand hier ein über 40 km langes Netz aus Stollen, das sich unter der Erde durch den Ockerfels zieht. Heute ist nur ein Teil davon – etwa 650 m – öffentlich zugänglich, doch schon dieser Abschnitt zeigt, wie beeindruckend und gewaltig das Bergwerk einst war. Die Gänge sind bis zu 15 Meter hoch.
Die riesigen Hallen wurden per Hand gegraben – ein kaum vorstellbarer Aufwand, der die harte Arbeit der Ockerarbeiter eindrucksvoll spürbar macht.
Gewaltige, ockerfarbene Wände erheben sich wie in einer unterirdischen Kathedrale.
Die Ockerwände leuchten je nach Lichteinfall in Gelb, Orange, Rot und Braun – ein faszinierendes Naturphänomen.
Die Minen sind Teil des Massif des Ocres. Das Ockermassiv im Vaucluse ist das größte und farbenprächtigste Vorkommen der Welt. Es ist auch das letzte, in dem in Europa noch abgebaut wird!
Das Massif des Ocres ist eine Sandinsel mit außergewöhnlichen Farben und erstreckt sich über 25 km und bis zu 11 km Breite von Goult über Gousac, Roussillon, Gargas, Villars bis Rustrel. Es ist das größte und farbenprächtigste Vorkommen der Welt und auch das letzte, in dem in Europa noch abgebaut wird!
Ocker war jahrhundertelang ein begehrter Rohstoff, der als Farbpigment für Malerei, Textilfärbung und Bau verwendet wurde.
Nachdem die Minen stillgelegt wurden, wurden die Gänge noch für die Champignon-Zucht verwendet. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde dies bald wieder eingestellt und seit 2009 ist die Mine für Besucher geöffnet.