Dienstag, 27. Mai 2025

Calanque de Sormiou - Parc national des Calanques - Marseille

Die Calanque de Sormiou ist die größte Calanque im Calanques-Nationalpark in Südfrankreich. Im Frühjahr und Herbst kann man direkt mit dem Auto in die Calanque fahren (aufgrund der Waldbrandgefahr im Sommer eingeschränkt). Viel schöner ist natürlich eine Wanderung im Calanques-Nationalpark zur türkisleuchtenden Bucht. 

Auf des Chemin de Sormiou gibt es einen Parkplatz. Von hier starten wir unsere Wanderung durch den Calanques-Nationalpark 

Der gut ausgeschilderte Weg ist steinig, aber gut begehbar. Die Vegetation duftet nach wilder Thymian, Rosmarin und Pinienharz – typisch für die Garrigue-Landschaft der Provence.

Je weiter wir aufsteigen, desto spektakulärer wird die Aussicht: Hinter uns breitet sich Marseille aus, vor uns das endlose Blau des Mittelmeers.

Nach etwa 45 Minuten erreichen wir einen Aussichtspunkt – und sind überwältigt. 


Unter uns liegt die Calanque de Sormiou mit ihrem türkisfarbenen Wasser, eingerahmt von steilen Kalksteinfelsen.



Kleine Fischerhäuser und Boote schaukeln im Wasser. Der Abstieg zur Bucht ist steil, aber gut machbar. 

Am Strand angekommen lassen wir den Blick über das türkisblaue Wasser schweifen. Am kleinen Strand gibt es einige Sonnenanbeter und auch das (noch kalte) Wasser lädt den ein oder anderen zu einem Bad ein.

Der Rückweg ist etwas anstrengender wegen der Hitze, bietet aber erneut wunderbare Blicke.

Die etwa 1,5 Stunden (hin und zurück) lange Wanderung zur Calanque de Sormiou ist ein absolutes Highlight für Naturliebhaber. Die Mischung aus mediterraner Landschaft, spektakulären Ausblicken und dem türkisblauen Meer ist einfach unvergesslich.

Anschließend fahren wir nach Marseille.

Wir parken am alten Hafen. Am frühen Nachmittag ist es nicht ganz einfach, hier noch ein gutes Restaurant zu finden, dass noch Mittagstisch anbietet.

Gestärkt schlendern wir zum „Mémorial des Déportations de la Ville de Marseille“. Durch die Lektüre des Buchs „Marseille 1940“ ist Anke auf die besondere Rolle der Stadt im Zweiten Weltkrieg gestoßen. Es  liegt in der Nähe des Fort Saint-Jean und erinnert an die Opfer der Deportationen während der deutschen Besatzung und dokumentiert die Repressionen und Verfolgungen in Marseille während des Zweiten Weltkriegs

Ein Hauptbereich befasst sich mit der Zerstörung des Altstadtviertels (Le Vieux-Port / Le Panier) im Jahre 1943 durch die Vichy-Regierung und die Deutsche Wehrmacht. Das gesamte Altstadtviertel rund um den Alten Hafen wurde gesprengt – aus angeblichen Sicherheitsgründen. Dabei gingen historische Gebäude und Gassen verloren, einige aus dem Mittelaltar.

Die Arbeit des Journalisten Varian Fry  und des Emergency Rescue Committee wird ebenfalls behandelt. Ziel war es, gefährdete Personen (insbesondere Künstler) vor der Auslieferung an die Nazis zu bewahren. Innerhalb von 13 Monaten half Fry über 2.000 Menschen, darunter Persönlichkeiten wie Marc Chagall, Max Ernst und Hannah Arendt, bei der Flucht aus Europa. 

Nach diesem ergreifenden Besuch schlendern wir am Fort Saint-Jean. Unübersehbar zieht die Kathedrale de la Major in unser Blickfeld. Auf der Promenade Robert-Laffont sticht uns das MUCEM (ein Kubus umhüllt von  einem filigranen Betonnetz) ins Auge. Das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers sparen wir uns für einen späteren Besuch in Marseille auf.